Das Amalgam wird erst direkt vor der Verwendung aus einer Silber-Zinn-Kupfer-Legierung
(der sogenannten Feilung) und flüssigem Quecksilber zubereitet.
Zur Herstellung der Feilung werden Silber und Zinn in einem Verhältnis von etwa
3 : 1 gemischt. Es bildet sich eine intermetallische Verbindung mit der
Zusammensetzung Ag3Sn, diese wird als g-Phase bezeichnet.
Zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften des Amalgams werden noch einige Prozent Kupfer
zugesetzt. Die Legierung wird in feine Späne zerteilt und in einer Quecksilbersalzlösung
voramalgamiert (mit einer dünnen Amalgamschicht überzogen). Dies beschleunigt
die Reaktion bei der Amalgamerzeugung. Die Legierung kann auch in der Gestalt kugeliger Partikel
verwendet werden. Diese erhält man durch Versprühen der Schmelze in kleine Tröpfchen,
die dann kugelförmig erstarren.
Beim Anmischen des Amalgams werden Feilung (die Silber/Zinn/Kupfer-Legierung) und
hochreines Quecksilber intensiv vermengt. Es entsteht eine
plastische Masse, in der intermetallische Reaktionen ablaufen, z.B.:
8 Ag3Sn + 33 Hg
8 Ag3Hg4 + Sn8Hg
Die Füllmasse ist zunächst gut verformbar. Sie wird, ggf. in kleinen Portionen,
in die Kavität gepreßt und paßt sich deren Form ideal an.
Das Amalgam verfestigt sich im Verlauf von 10-20 Minuten, wobei der Prozeß umso
schneller abläuft, je feiner die Körnung der Feilung ist. Innerhalb einiger Stunden
härtet die Masse vollständig aus, wobei es zu einer leichten Volumenzunahme kommt
(um 0,1%). Dadurch wird der Randspaltbildung vorgebeugt. Bereits nach einer Stunde
ist die Füllung "bißfest". Die Masse besitzt das gleiche Temperaturausdehungsverhalten
wie der Zahnschmelz. Dadurch treten auch später nur in seltenen Fällen Spalten
zwischen Füllung und Zahnschmelz auf.