Die Bildung von Harnkonkrementen erfolgt aus gesättigten oder übersättigten
Lösungen, d.h. im Harn ist mehr von einem Stoff vorhanden, als dauerhaft in Lösung
gehalten werden kann. Werden beispielsweise mehr Calcium- und Oxalat-Ionen ausgeschieden,
als in einer gesättigten Calciumoxalat-Lösung enthalten sein können,
kann Calciumoxalat im Nierenbecken oder in der Blase auskristallisieren.
Lösungs- und Fällungsprozesse sind Gleichgewichtsreaktionen. Bei einer gesättigten
Lösung gehen ständig Ionen aus dem Kristall in Lösung und Ionen aus der Lösung
lagern sich an den Kristall an. Sind die Mengen sich lösender und abscheidender
Ionen gleich, befindet sich das System in einem (dynamischen) Gleichgewicht. Das
entsprechende gilt auch für nicht dissoziierende Verbindungen, beispielsweise Xanthin.
Blasensteine können über längere Zeit wachsen, während sich die Zusammensetzung
des Harns ändert. Sie zeigen daher oft einen schichtweisen Aufbau mit unterschiedlich
gefärbten Zonen.
Fällungsreaktionen
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